Die Beschreibung der kommerziellen Grundlagen erfolgt hier nur in groben Umrissen.
Die Befragung eines einzigen repräsentativen Querschnittes von 1000 oder 2000 Personen ist mit hohen Fixkosten verbunden: Bekommt ein Interviewer pro Interview 20 bis 30 DM, so ergeben sich allein daraus fixe Kosten von 20.000 bis 30.000 DM bei 1000 durchgeführten Interviews - bei 2000 sogar 40.000 bis 60.000 DM. Hinzu kommen die Lohnkosten des festangestellten Personals des Meinungsforschungsinstitutes.
Nur in Ausnahmefällen wird eine Meinungsumfrage von einem einzigen Auftraggeber übernommen. Im Normalfall werden Fragen von mehreren Auftraggebern zu einer Umfrage zusammengefaßt (Omnibus-, Mehrthemenumfragen). Diese Vorgehensweise ergibt sich zwangsläufig aus den Preisen, die sich am freien Markt für Umfragen gebildet haben. Ein paar Beispiele (aus: context Nr.17/87):
Wie bei einer Fluggesellschaft, die einen Flug erst rentabel durchführen kann, wenn die Passagier-Einnahmen die Fixkosten decken, muß auch bei einer "Repräsentativumfrage" die Kapazität zwecks Kostendeckung genügend ausgelastet sein. Die obere Grenze für die Anzahl der Fragen von Auftraggebern, die in einer Repräsentativumfrage untergebracht werden können, hängt dabei von mehreren Faktoren ab (maximal zumutbare Länge eines Interviews, "gleichmäßige" Beschäftigung der Interviewer und Terminvorstellungen der Auftraggeber). Mit zunehmender Auslastung einer "Repräsentativumfrage" sinkt aber die Qualität der Ergebnisse - nicht nur wegen Ermüdungserscheinungen bei den Interviewern und den Befragten, sondern aus statistischen Gründen. Je mehr Fragen gestellt werden und je umfangreicher diese sind, desto mehr nimmt die statistische Zuverlässigkeit ab, d.h. bei gleicher Sicherheitswahrscheinlichkeit werden die Vertrauensintervalle größer (vergleiche auch S. III/13-14 und Abschnitte VI bis IX)
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