von Prof. Dr. Fritz Ulmer
Fachbereich Mathematik, Universität Wuppertal.
III. Der repräsentative Querschnitt
Box 2: Was ist ein Miniaturbild, was ist eine Zufallsauswahl?
Box 3: Simulation der Auslosung des repräsentativen Querschnittes
VI. Die Mehrheitsfrage unter Berücksichtigung der 5%-Hürde
Box 10: Was der Zufall so alles aus eigener Kraft schafft
Box 11: Vergleich Pseudo-Trends und Trendmeldungen in DIE WELT
IX. Der zeitliche Trend über mehrere Monate
Box 13: Die ersten 35 Wiederholungen des Politbarometer
Box 14: 100.000 Wiederholungen des Politbarometers
Box 15: "Erfolgs"-Statistik von Wiederholungen des Politbarometers
Box 16: Graphische Darstellung der Gewichtung des Politbarometers
Box 17: Wie das Politbarometer zur Gewichtung verdonnert wurde
Es wird dem Leser empfohlen, sich bei seiner ersten Lektüre an den Fließtext zu halten in Abschnitt III genügen sogar die ersten fünf Seiten und sich nicht durch Einzelheiten in den zahlreichen Boxen aufhalten zu lassen. Bei einer zweiten Lektüre dürfte es leichter sein, diese etwas mehr technischen Details zu verstehen. Einige Druckfehler und etwas seltsame Redewendungen sollte man zum besseren Verständnis zweimal lesen.
Eine Version dieses Artikels erschien erstmals vor Weihnachten 1986 in "Bild der Wissenschaft", dann als Sonderdruck der Bergischen Universität und im Oktober 1987 als Sonderdruck in der Schriftenreihe "Zum Nachdenken: Lesenswerte Beiträge aus Zeitschriften und Büchern für politisch interessierte Bürger als Hilfe zur eigenen Urteilsbildung", herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung, einer staatlichen Stelle des Bundeslandes Hessen.
Daß nun auch im Kreis der Meinungsforscher Interesse an meiner Kritik
gezeigt wird und ich von der "Zeitschrift für Markt-, Meinungs- und
Zukunftsforschung" um Abdruckerlaubnis gebeten wurde, hat mich sehr überrascht.
Freundlicherweise gab "Bild der Wissenschaft" die Genehmigung hierfür.
Die unterschiedlichen Formate der beiden Zeitschriften machten Anpassungen bei
den Tabellen und dem Fließtext erforderlich, was ich zum Anlaß nahm,
verschiedene Teile zu überarbeiten und den Themenkreis zu erweitern. Die
Umarbeitung führte schließlich zu einer Totalrevision, wobei das
Datenmaterial von Mitte 1986 beibehalten wurde. In einigen Abschnitten sind
neuere Daten verwendet worden, weil dies von der Thematik her geeigneter erschien.
Die nun vorliegende Fassung geht bezüglich Inhalt, Umfang und Kritik weit
über die ursprüngliche Version hinaus. Satire - in Form von Parodie
und Sarkasmus - ist Notwehr im Kampf gegen den grassierenden Ablaßhandel
mit Prozentzahlen und die Zahlengläubigkeit. Mit Statistik allein ist diesem
Krebsgeschwür nicht mehr beizukommen.
Im Gedenken an meinen Vater
To J. and L. for their pressure to start this work
and to W. for the initial help
To my wife and children for enduring the production
Auch wenn ich in dieser Arbeit mit Spott über die Exzesse von Frau Noelle-Neumann und ihren Nachfahren im Prozentbereich herfalle und deren Auswirkungen auf die Gegenwartspolitik an den Pranger stelle, so strahlt dennoch ihr Werk - insbesondere die Schweigespirale - eine gewisse Faszination auf mich aus. Viele wichtige Dinge im Leben sind - auch wenn sie unzweifelhaft einen quantitativen Aspekt haben - nicht mit Zahlen begreif- und erfaßbar. Beim Versuch, sie mit Prozentzahlen festzunageln, platzen sie leicht wie Seifenblasen und explodieren dem forschen Untersucher als Knallfrösche ins Gesicht. Aber trotzdem sind sie wahr.