Druckversion (pdf) drucken.gif (955 Byte)

Titelbild

Der Lotteriecharakter des repräsentativen Querschnittes

Wahlprognosen und Meinungsumfragen
und der Ablaßhandel mit Prozentzahlen

von Prof. Dr. Fritz Ulmer

Fachbereich Mathematik, Universität Wuppertal.


Inhaltsverzeichnis & Leitfaden

I. Vorwort

II. Bild der Wissenschaft

Box 1: Dubiose Untersuchung

III. Der repräsentative Querschnitt

Box 2: Was ist ein Miniaturbild, was ist eine Zufallsauswahl?

Box 3: Simulation der Auslosung des repräsentativen Querschnittes

Box 4: Kommerzielle Grundlagen von Meinungsumfragen

IV. Die 5% Hürde

Box 5: 5% Hürde

V. Die Mehrheitsfrage

Box 6: Mehrheitsfrage

VI. Die Mehrheitsfrage unter Berücksichtigung der 5%-Hürde

Box 7: Auswirkung der 5%-Klausel auf die Mehrheitsbildung

VII. Die Vier-Parteien-Frage

Box 8: Die Auslosung von 100 repräsentativen Querschnitten

Box 9: Verteilungsfunktion der Vier-Parteien-Abweichungen

VIII. Pseudo-Trends

Box 10: Was der Zufall so alles aus eigener Kraft schafft

Box 11: Vergleich Pseudo-Trends und Trendmeldungen in DIE WELT

Box 12: Verteilungsfunktion der Pseudo-Trends

IX. Der zeitliche Trend über mehrere Monate

Box 13: Die ersten 35 Wiederholungen des Politbarometer

Box 14: 100.000 Wiederholungen des Politbarometers

Box 15: "Erfolgs"-Statistik von Wiederholungen des Politbarometers

X. Die Gewichtung

Box 16: Graphische Darstellung der Gewichtung des Politbarometers

Box 17: Wie das Politbarometer zur Gewichtung verdonnert wurde

Box 18: Spieglein, Spieglein an der Wand . . .

XI. Schlußfolgerungen

XII. Nachwort

Zusammenfassung

Summary

Es wird dem Leser empfohlen, sich bei seiner ersten Lektüre an den Fließtext zu halten – in Abschnitt III genügen sogar die ersten fünf Seiten – und sich nicht durch Einzelheiten in den zahlreichen Boxen aufhalten zu lassen. Bei einer zweiten Lektüre dürfte es leichter sein, diese etwas mehr technischen Details zu verstehen. Einige Druckfehler und etwas seltsame Redewendungen sollte man zum besseren Verständnis zweimal lesen.


Eine Version dieses Artikels erschien erstmals vor Weihnachten 1986 in "Bild der Wissenschaft", dann als Sonderdruck der Bergischen Universität und im Oktober 1987 als Sonderdruck in der Schriftenreihe "Zum Nachdenken: Lesenswerte Beiträge aus Zeitschriften und Büchern für politisch interessierte Bürger als Hilfe zur eigenen Urteilsbildung", herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung, einer staatlichen Stelle des Bundeslandes Hessen.


Daß nun auch im Kreis der Meinungsforscher Interesse an meiner Kritik gezeigt wird und ich von der "Zeitschrift für Markt-, Meinungs- und Zukunftsforschung" um Abdruckerlaubnis gebeten wurde, hat mich sehr überrascht. Freundlicherweise gab "Bild der Wissenschaft" die Genehmigung hierfür. Die unterschiedlichen Formate der beiden Zeitschriften machten Anpassungen bei den Tabellen und dem Fließtext erforderlich, was ich zum Anlaß nahm, verschiedene Teile zu überarbeiten und den Themenkreis zu erweitern. Die Umarbeitung führte schließlich zu einer Totalrevision, wobei das Datenmaterial von Mitte 1986 beibehalten wurde. In einigen Abschnitten sind neuere Daten verwendet worden, weil dies von der Thematik her geeigneter erschien. Die nun vorliegende Fassung geht bezüglich Inhalt, Umfang und Kritik weit über die ursprüngliche Version hinaus. Satire - in Form von Parodie und Sarkasmus - ist Notwehr im Kampf gegen den grassierenden Ablaßhandel mit Prozentzahlen und die Zahlengläubigkeit. Mit Statistik allein ist diesem Krebsgeschwür nicht mehr beizukommen.


Im Gedenken an meinen Vater

To J. and L. for their pressure to start this work

and to W. for the initial help

To my wife and children for enduring the production


 

Auch wenn ich in dieser Arbeit mit Spott über die Exzesse von Frau Noelle-Neumann und ihren Nachfahren im Prozentbereich herfalle und deren Auswirkungen auf die Gegenwartspolitik an den Pranger stelle, so strahlt dennoch ihr Werk - insbesondere die Schweigespirale - eine gewisse Faszination auf mich aus. Viele wichtige Dinge im Leben sind - auch wenn sie unzweifelhaft einen quantitativen Aspekt haben - nicht mit Zahlen begreif- und erfaßbar. Beim Versuch, sie mit Prozentzahlen festzunageln, platzen sie leicht wie Seifenblasen und explodieren dem forschen Untersucher als Knallfrösche ins Gesicht. Aber trotzdem sind sie wahr.

Druckversion (pdf) drucken.gif (955 Byte)